Es war ein Wagnis und bedurfte eines Künstlerpaares mit besonderer Verve: 1967 öffneten die gebürtige Wienerin Fria Elfen und der aus Kleve am Niederrhein stammende Wil Frenken ihr Haus im damals ländlich-bäuerlich geprägten Breitenbrunn am Neusiedler See, um internationale Avantgardekunst zu präsentieren, zu produzieren und zu diskutieren.
Konkrete Kunst, Op Art, Visuelle Poesie, Experimentalfilm, Konzeptkunst, Fluxus, Aktionen, Happenings und Toninstallationen fanden in der Werkstatt Breitenbrunn eine Plattform. Im Bereich der Computerkunst wurde Pionierarbeit geleistet.
Die Liste der Protagonisten und Protagonistinnen liest sich wie ein Who is Who der Avantgarde jener Zeit: Marc Adrian, Klaus Basset, Otto Beckmann, Linda Christanell, Siegfried Cremer, Valie Export, Hermann J. Hendrich, Frieder Nake, Helga Philipp, Takako Saito, Siegfried J. Schmidt, Josef Hermann Stiegler, Peter Weibel und viele weitere mehr.
Jahrzehnte nach dem Ende der Werkstatt Breitenbrunn im Jahr 1980 drohten ihre Geschichte und ihr Einfluss auf die gegenwärtige Kunst in Vergessenheit zu geraten. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes wurden Geschichte, Sammlung, theoretische Ansätze und die Auswirkungen auf die Gegenwart aufgearbeitet. Publikationen, Ausstellungen, ein Video und weitere Aktivitäten rücken die außergewöhnliche Initiative in das ihr gebührende Licht.
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