Hauptplatz

DORFBRUNNEN UND IMMACULATA-SÄULE

Im „Herzen“ von Breitenbrunn: Wo die Ansiedlung bei einem Brunnen begann.
 
Auf dem Hauptplatz wird deutlich, wie Breitenbrunn zu seinem Namen gekommen ist: Die spätmittelalterliche Siedlung wurde planmäßig um einen Platz mit einem Brunnen angelegt. Die Gehöfte umschlossen den Anger, einen Platz in Form eines Auges. Auf dem im Gemeindebesitz stehenden Anger mit dem Brunnen wurde das Vieh geweidet und getränkt, Wäsche gewaschen und gebleicht. Der breite Anger um den Brunnen von Breitenbrunn wurde im Lauf der Zeit immer mehr verbaut, die Anlage lässt sich dennoch noch bis heute erkennen (siehe Fotos).
 
Die Mariensäule
Auf dem Breitenbrunner Hauptplatz steht keine Kirche wie in anderen Angerdörfern, wie z.B. im Wallfahrtsort Loretto mit dem größten natürlichen Anger Mitteleuropas. Eine Andachtsstätte gibt es dennoch: eine Säule mit einer Muttergottes aus dem Jahr 1731. Die runde Säule geht an ihrem oberen Ende in ein korinthisches Kapitell über. Darauf ruht eine Weltkugel, um die sich eine Schlange windet, die einen Apfel im Maul trägt. Die Muttergottesstatue zertritt die Schlange (biblisches Sinnbild für die Sünde), der andere Fuß steht auf einer Mondsichel. Mond und der Sternenkranz um das Haupt sind apokalyptische Zeichen. Diese barocke Art der Darstellung Mariens symbolisiert das Glaubensdogma der Unbefleckten Empfängnis, lateinisch immaculata conceptio, wonach die Gottesmutter vor jedem Makel der Erbsünde bewahrt wurde. 
Eine zweite, mit 1878 datierte Immaculata-Säule findet sich in der Bruckergasse vor dem Haus Nr. 3. Im Unterschied zum rund 150 Jahre älteren barocken Bildstock hält diese Marienstatue das Jesukind auf dem Arm.
 
Der neue Dorfbrunnen
Das jetzige Aussehen des namengebenden Brunnens stammt aus den Jahren 1987/88, als der Brunnen mit Leithakalk (Sandstein) aus Breitenbrunner Steinbrüchen neu gefasst wurde. Vor dem Zweiten Weltkrieg lieferte der Brunnen noch reichlich Wasser, nun sprudelt er meist nur mehr zögerlich. Sein Ablauf Richtung Neusiedler See erfolgte früher oberirdisch und speiste weitere Viehtränken und Waschplätze.

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